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Ist uns Frieden wirklich wichtig?

Er sollte es sein: Die Bedrohung durch Krieg ist plötzlich viel größer, offensichtlicher und umfassender, zumindest in Europa und für „den Westen“, nachdem Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat.

Bundeskanzler Scholz sprach von einem „Wendepunkt“ der Geschichte, Deutschland hat ein „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro für die Aufrüstung bereit gestellt.

Also, was können wir tun? Wir können unsere Verteidigung stärken, Waffen kaufen, Bündnisse schmieden, und so weiter. Und das passiert auch. Aber wir können und sollten auch für den Frieden, für eine friedlichere Welt arbeiten: die Wahrscheinlichkeit von bewaffneten Konflikten verringern.

Hier könnte der Sport eine zentrale Rolle spielen, und wir haben mit Hilfe unserer Partner und Netzwerke schon eine erste Idee entwickelt, wie: ein globales Sport Event, das gegenseitiges Verständnis, gegenseitige Wertschätzung und so letztendlich Frieden fördert. Wie gesagt: Sport kann hier eine zentrale Rolle spielen – muss aber nicht. Was muss getan werden, um den Sport in die Pole Position zur Friedenserhaltung zu bringen?

„Eine tolle Idee“, war die Reaktion überall. Also erarbeiteten wir ein Konzept, klärten den Umfang, machten klar, dass das Ganze nichts mit Entscheidungen über russische Athleten oder Waffenlieferungen an die Ukraine zu tun hat und holten alle Arten von Stakeholdern ins Boot. Stolz präsentierten wir unsere Idee beim Netzwerktreffen von Sports For Future in Frankfurt, ein tolles Event organisiert von einer tollen Organisation. Wir waren uns sicher, dass wir dort Partner und Unterstützer finden würden, unter all den Nachhaltigkeitsbeauftragten aus dem deutschen Sport. Denn jegliche Nachhaltigkeit ist für die Katz, wenn Bomben auf Städte fallen. Frieden ist die conditio sine qua non (nicht nur) der Nachhaltigkeit.

„Tolle Präsentation, so ein wichtiges Thema“, war die allgemeine Reaktion. Aber – das war es auch schon. Nicht nur hier, auch in allen anderen Gesprächen vor und nach diesem einen Event´. Aber ich kam nicht für den Applaus, ich kam, um zu aktivieren…

Also gibt Deutschland 100 Milliarden Euro für Waffen und Verteidigung aus und nichts dafür, zukünftige Kriege zu verhindern. Die Deutschen sind besorgt, die ganze Welt ist besorgt. Und doch entsteht daraus keine präventive Action. Wie wichtig ist uns Frieden? Da bin ich mir nicht sicher. Und darüber sehr traurig. … Action könnte mich wieder aufheitern …